Klimaschutz in Schotten
Klimaschutz in Schotten
Die Stadt Schotten ist sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz bewusst. In den vergangenen Jahren hat der Klimaschutz immer wieder eine wichtige Rolle in Kommunalpolitik und Verwaltung gespielt. Dabei konnten einige Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien und bei der Sanierung von kommunalen Liegenschaften bereits umgesetzt werden.
Schon im Jahr 2008 wurde im Rahmen des Demographie-Dialogs „Heiße Vergangenheit - feurige Zukunft“ ein Leitbild für die Stadt entwickelt, in dem das Thema erneuerbare Energie einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Danach soll nicht nur das öffentliche Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Energiewende vertieft, sondern die Unabhängigkeit Schottens von fossilen und atomaren Energieträgern durch konkrete Maßnahmen angestrebt werden. Das Leitbild wurde von den Stadtverordneten einstimmig verabschiedet und stellte den Beginn eines weiterführenden Prozesses dar.
So wurde 2008 ebenfalls eine Richtlinie verabschiedet, nach der die Dächer kommunaler Liegenschaften den Bürgern Schottens zur Errichtung von Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt werden sollen. Im gleichen Jahr gründete sich eine GbR, deren 27 Gesellschafter vier Anlagen auf städtischen Dächern errichteten. Schotten selbst betreibt fünf eigene Anlagen auf den Dächern der Verwaltung, des Bauhofs, des unteren Freibadgebäudes und des Dorfgemeinschaftshauses in Wingershausen.
2010 unterstützte die Stadt eine vom Erneuerbare Energien für Schotten e.V. initiierte Aktion zum Tausch ineffizienter Heizungspumpen. Im Rahmen der Aktion, die auch von der OVAG unterstützt wurde, konnten mehr als 350 Pumpen durch vor Ort ansässige Fachbetriebe ausgetauscht werden.
In der Absicht, die Klimaschutzaktivitäten innerhalb der Gemeinde weiter zu verstärken, hat 2011 die Stadtverordnetenversammlung die Erstellung eines interkommunalen Klimaschutzkonzeptes in Zusammenarbeit mit der Stadt Hungen und der Gemeinde Wölfersheim beschlossen. Dieses wurde seit August 2011 unter Beteiligung maßgeblicher Akteure und der Öffentlichkeit erarbeitet und liegt seit September 2012 vor.
Seit August 2014 ist Schotten zudem Unterzeichner der hessischen Charta „100 Kommunen für den Klimaschutz“. Damit verpflichtet sich die Stadt, die im Stadtgebiet anfallenden CO2-Emissionen unter Berücksichtigung von bereits durchgeführten Maßnahmen zum Klimaschutz zu erfassen. Mit der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes unter der Beteiligung der Öffentlichkeit hat Schotten einen Aktionsplan erstellt und vorgelegt. Weiterhin müssen beschlossene und zeitlich festgelegte Maßnahmen dokumentiert werden. Die Öffentlichkeit ist über die weitere Emissionsentwicklung zu unterrichten. Die Entwicklung des CO2-Ausstoßes bildet auch die Grundlage für eine Bewertung der Maßnahmen und einer darauf aufbauenden Aktualisierung des Aktionsplans.
Die CO2-Bilanzierung und die Koordinierung der kommunalen Klimaschutzaktivitäten war zentrale Aufgaben des Klimaschutzmanagers, der im Juni 2016 seinen Dienst aufnahm. Zwar ist die begleitende Umsetzung der im Klimaschutzkonzept beschriebenen Maßnahmen in Form einer gemeinsamen Stelle für das Klimaschutzmanagement mit der Stadt Hungen und der Gemeinde Wölfersheim nicht wie zunächst angestrebt zustande gekommen, doch durch die Zusammenarbeit mit der Stadt Nidda konnte die durch den Bund geförderte Stelle für das kommunale Klimaschutzmanagement besetzt werden. Beide Kommunen teilten sich die Stelle und arbeiteten im Klimaschutz eng zusammen.
Die enge Zusammenarbeit bewährt sich bereits seit 2015 im Rahmen des einjährigen Projekts RegioTwin, das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) durch das Bundesumweltministerium gefördert wurde. Bei dem Vorhaben vernetzten sich eine erfahrene und eine weniger erfahrene Region in Sachen Klimaschutz, tauschten sich aus und lernten gemeinsam voneinander. Twinning-Partner von Nidda und Schotten war das ebenfalls hessische Bad Hersfeld, das bereits seit 2008 ein Klimaschutzkonzept und seit 2009 einen Klimaschutzmanager besitzt. Im Zentrum der Zusammenarbeit standen die gemeinsamen Themen Energiemanagement in den kommunalen Liegenschaften, die zielgerichtete energieeffiziente Altbausanierung und die erfolgreiche Kampagnenarbeit. Über eine Kooperationsvereinbarung wird die weitere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren auch ohne das Förderprojekt fortgeführt und gefestigt.
Ebenfalls ist im Jahr 2016 das Nahwärmenetz für den Bereich um die Stadtverwaltung in Betrieb genommen worden. Daran angeschlossen sind das Vulkaneum, in dessen Nachbargebäude sich die neue Heizzentrale befindet, der Bauhof, die Festhalle, der Kindergarten und weitere angrenzende Gebäude. Im Sommer gehört zudem das Schottener Freibad zu den Abnehmern der Wärme, mit dem Ziel, dank wohltemperierter Wassertemperaturen die Attraktivität und die Besucherzahlen zu steigern und die Badesaison zu verlängern. Die Wärmeenergie stammt aus lokaler Biomasse.
Als Flächengemeinde verfügt unsere Kommune über zahlreiche Hecken an öffentlichen Wegen und Straßen. Das Heckenmanagement wird durch ein Heckenkataster ermöglicht, über das die Heckenpflege geplant und koordiniert wird. Das anfallende Schnittmaterial wird seit Herbst 2016 seiner energetischen Verwertung in der neuen Heizzentrale zugeführt. Für die neue Heizzentrale, das Nahwärmenetz und das damit verbundene Heckenpflegekonzept wurde Schotten 2017 mit dem Preis "So machen wir's" der hessischen Klima-Kommunen ausgezeichnet.
Auch in Zukunft wird die Stadt Schotten ein besonderes Augenmerk auf den Klimaschutz und die energetische Sanierung ihrer Liegenschaften richten.